Freiwilligendienst in Lesotho und Indien

Hey ho, ich bin Mariann, 21 Jahre alt und sitze im Moment im Flugzeug Richtung Deutschland. Hinter mir liegen spannende, tränenreiche, Herz hüpfende, 18 Monate Auslandsaufenthalt. Ich hatte die unglaubliche Chance auf zwei verschiedene Kontinenten einen Freiwilligendienst anzutreten.

Im Kinder- und Jugendzentrum in Lesotho – „ein Leben, dass so anders und doch irgendwie so ähnlich ist“

2022/23 ging es für mich mit meinem Mitfreiwilligen Levin nach Lesotho, einem kleinen Königreich im Herzen von Südafrika:) Dort habe ich in einem Kinder- und Jugendcenter gearbeitet. Unsere Hauptaufgabe bestand darin, die Jugendlichen bei den Hausaufgaben zu unterstützen und für die Jüngeren Nachmittagsbeschäftigungen anzubieten. Bei der Arbeit hatten wir relativ freie Gestaltungsmöglichkeiten, somit planten wir u. a. Kunst-, Sportprojekte als auch Wanderungen. Einer meiner schönsten Aktionen war ein gemeinsames Batik-Projekt mit allen Kindern und Jugendlichen des Centers. Von der Planung und dem Besorgung der Materialien bis hin zur Gestaltung und Ausführung durfte ich alles eigenständig organisieren.

Mit der Zeit realisierte ich, wie ich mich immer intensiver mit der Dorfgemeinschaft connected habe. Für mich bedeutete das, Freunde zu finden mit denen ich den Alltag gestalten konnte und die mir z. B. Rezepte beibrachten, von denen ich zuvor noch nie gehört hatte. Ein wirklich unglaubliches Gefühl! Es ist so spannend und schön in ein Leben einzutauchen, das so anders und dann doch irgendwie so ähnlich ist. Und nach ein paar Monaten wird das Wäschewaschen mit der Hand oder der 45 minütige walk zur Hauptstrasse, wo der Bus abfährt zu Normalität und vieles wurde zur einer Leichtigkeit, die zu Beginn meiner Freiwilligenzeit noch unvorstellbar war. Eine kleine Welt, in der man nun ein Teil ist.

Zum Ende meiner Zeit in Lesotho, stand natürlich die Frage im Raum, wie es nach meinem Auslandsjahr weitergeht. Glücklicherweise wurden in meinem ursprüngli- chen Wunschland in Indien; Goa noch Freiwillige für das Jahr 2023/24 gesucht. Somit bewarb ich mich kurzer Hand um eine Verlängerung und Wechsel des Freiwilligendienstes. Nach einer langen und nervenaufreibenden Wartezeit auf mein Visum, ging es dann Anfang Dezember letzten Jahres nach Indien/Goa.

Als Assistant Teacher in Goa

Für 7 Monate arbeitete ich in einem Life-Skilling- Center (Owl House) für Jugendliche und junge Erwachsene mit Autismus und/oder anderen Einschränkungen. Bereits am Anfang wurde mir bewusst, dass es für mich eine große Aufgabe werden würde, meine Berührungsängste mit den Schüler*innen zu verlieren. Besonders herausfordernd war es für mich im Team meine Rolle als Assistant teacher zu finden, weil ich häufig die unberechenbaren Reaktionen der Schüler*innen nicht einschätzen konnte.

Ich habe gelernt für mich einzustehen und meine Grenzen aufzuzeigen. Ebenso wurde mir bewusst, wie wichtig Austausch und Kommunikation mit Menschen ist, was mir auch im Zusammenleben mit meinen WG- Mitbewohnern deutlich wurde. Für 8 Monate, teilte ich mir Zimmer, Bad und Doppelbett mit meine Mitfreiwilligen Hannah, wodurch wir uns gegenseitig sehr gut kennen lernen durften.

Ich durfte der Vielfalt von unglaublich unterschiedlichen Lebensstilen begegnen“

Auf meinen verschiedenen Reisen durch Indien habe ich viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern, Kulturen und Religionen kennen gelernt. Und durfte der Vielfalt von unglaublich unterschiedlichen Lebensstilen begegnen. Ich bin sehr gespannt, was nun in Deutschland auf mich warten wird und hoffe dass ich mein neues und gewachsenes ICH in meinen Alltag in Deutschland integrieren kann und es schaffe so mutig und neugierig an meinen neuen Lebensabschnitt ranzugehen, wie ich es in den letzten zwei Jahren gelernt habe.

Wenn ich eine Sache empfehlen darf, dann wäre es: Geht raus aus eurer Komfortzone und lernt mehr über euch und diese vielen wundervollen Dinge, die diese Welt für uns offen hält. Wir, als privilegierte Personen, haben die Chance bekommen zu reisen und von anderen zu lernen, das sollten wir auf gar keinen Fall einfach an uns vorbei ziehen lassen.

Also ich wünsch euch was, habt einen schönen Sommer und lasst euch von der Sonnebescheinen:) Beste Grüße Mariann

P.S.: Das Wäsche waschen mit der Hand, wurde vielleicht doch nicht so sehr zu Normalität und war auf keinen Fall easy 😉 – doch jetzt kann ich die Waschmaschine und das Wäschewaschen hier in Deutschland krass doll wertschätzen.

 

Mariann war 2022/23 in Lesotho und 2023/24 in Goa (Indien)

Unterstützt wurde sie bei ihrem weltwärts-Freiwilligendienst von: Internationaler Bund – Volunteers‘ Abroad Programs

Weitere Berichte von Freiwilligendiensten, die über den Internationalen Bund – Volunteers‘ Abroad Programs organisiert wurden findest du hier >>>>> Damals und Heute >>>>>